Welche Effekte hat Yoga wirklich, warum fühlt man sich nach einer Yogastunde oft so viel besser als vorher und: wie kann das anhalten?
»Yoga will not change life, it transforms the person who lives it.«
Ich habe mich neulich mit einem Freund über den 'Yoga Effekt' unterhalten. Seine lange Antwort in kurz war dieses Zitat von B.K.S. Iyengar. Möchtest du wissen, was passiert, wenn du Yoga übst?
Transformation 1 // Körper
Was Yoga von vielen anderen Bewegungsformen unterscheidet, ist, dass dabei der ganze Körper auf einmal angesprochen wird. Jede Haltung ist ein verfeinertes System, um über den Körper mit dem Körper zu arbeiten mit einem ganz besonderen Effekt: Man spürt sich vollkommen.
Dabei werden Muskeln zugleich gekräftigt und gedehnt und das Nervensystem vitalisiert und beruhigt. Durch gezielte Druckpunkte in den Asanas wird nicht nur der Lymph- und Blutfluss angesprochen, sondern auch die inneren Organe. Eine lange Liste an Benefits, durch die Yoga eben nicht nur gut für den Po ist, sondern auch bei Rückenbeschwerden, Stress-Symptomen, Schlafstörungen, Gewichtsthemen oder zur Entgiftung wirken kann - denn der Körper kommt in Balance und kann vieles wieder ausgleichen.
1. Körperliche Flexibilität: Die vielfältigen Dehnungen im Yoga geben neue Geschmeidigkeit und verbessern auch die Beweglichkeit der Gelenke verbessern.
2. Starke Muskeln: Viele Yoga-Posen abreiten mit dem eigenen Körpergewicht - dadurch werden die Muskeln stark, aber eben nicht aufgepumpt.
3. Körperhaltung: Durch die Stärkung der Rückenmuskulatur und den 'Yoga-Tonus` wird sich die Haltung sichtbar verbessern und einiges kann sich ausgleichen.
4. Verbesserte Atmung: Atemübungen (Pranayama) erhöhen die Lungenkapazität, verbessern die Sauerstoffversorgung und stärken die Atemmuskulatur.
5. Verbesserte Durchblutung: Yoga regt die Durchblutung an und lässt alles besser arbeiten, da der Blutfluss zu verschiedenen Organen und Geweben verbessert wird.
6. Stärkung des Immunsystems: Je mehr Balance entsteht, umso besser kann sich unser Körper selbst heilen. Es gibt Studien dazu, dass regelmäßiges Yoga das Immunsystem stärkt.
Transformation #2: Über den Körper zum Inneren
Was hat diese körperliche Ebene mit einem guten, inneren Gefühl zu tun? Die Antwort ist einfach: Du bist ein einziger Mensch. Auch wenn wir verschiedene Elemente unseres Daseins benennen, so gibt es sie nicht getrennt, sondern nur miteinander. Die Wirkungen:
7. Stressabbau: Atemtechniken und Meditation helfen direkt, Stress zu reduzieren. Mit mehr Entspannung und Achtsamkeit sehen auch die Herausforderungen des Alltags oft ganz anders aus.
8. Entspannung und Schlafqualität: Je ruhiger der Geist, umso besser der Schlaf. Die Entspannungsübungen helfen direkt mehr Tiefschlaf zu erleben.
9. Stärkung der mentalen Klarheit und Konzentration: Yoga kann die geistige Fokussierung und Konzentration fördern. Die Praxis von Meditation und Achtsamkeit kann dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und die mentale Klarheit zu verbessern.
Transformation #3: Über den Atem zum Sein
Eine simple Übung, um den Zusammenhang zwischen Atem und Geist zu greifen, ist genau jetzt wahrzunehmen, wie du atmest. Ja, genau jetzt, beim Lesen. Ist dein Atem eher flach, weniger präsent, vielleicht sogar holprig? Falls ja: Dann teilst Du das mit rund 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Konzentration wie auch Stress führen dazu, dass der Atem sich verändert.
Hier kommt der dritte Teil der Transformation: Yoga nutzt diesen Effekt und dreht ihn um. Durch Atemübungen und den langen, tiefen Atem in der Yogapraxis wird dem Nervensystem signalisiert, dass es keinen Grund für Aufregung oder Anstrengung gibt.
10. Eine Entspannung auf tiefster Ebene setzt ein. Die Gedanken und Gefühle werden ruhiger, der Geist klarer. Eine andere Art der Wahrnehmung entsteht. Eine andere Art des Seins.
Und, das Finale: Du nimmst alle Effekte mit!
Die sensationelle Nachricht dazu: Es ist Teil des Gesamtpakets, dass du alles, was du in der Yogapraxis als Möglichkeit erfährst, mit ins Leben nehmen kannst. Warum? Dein Körper ist derselbe.
Und so wird sich dein ganzes System von selbst an die Art zu atmen, zu strecken und zu entspannen erinnern. Hier geschieht die wohl größte Transformation: Deine Erfahrungen werden Teil von dir, wo auch immer du bist.
Yoga ein alchemistischer Prozess: Egal, mit was du startest, ob mit wilden Gedanken oder einem steifen Körper - man nimmt, was da ist und durch die Hitze der Praxis (tapas) wird aus Gift, letztlich Gold.
Wir freuen uns sehr, dich auf dieser Reise zu begleiten! Direkt erleben kannst du diese Effekte in unseren wöchentlichen Yogastunden und Retreats:
Diesen Artikel hat Judith geschrieben. Sie ist Gründerin von Studio Atha, seit Anfang 2000 Yogalehrerin, Körpertherapeutin, Drehbuchautorin. Ihr Weg hat sie auch in verschiedene Kapitel in der Fashion- und Filmindustrie und quer durch die Welt geführt. Vielfältige Stationen, in denen sie sowohl die Anforderungen eines knallvollen Alltags, wie auch die immense Kraft von Yoga, Meditation und Ernährung kennengelernt hat. Judith lebt, was sie teilt und möchte dieses wichtige Wissen für möglichst viele Menschen anwendbar machen. Damit es dort ankommt, wo es hingehört: Mitten im Trubel des Lebens. Außerdem liebt sie ihr Rennrad, schöne Dinge, fremde Welten, laute Musik und Tage, die anders laufen, als geplant.
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