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Yoga und Ernährung. Was soll ich essen, wenn ich Yoga mache? Ein Blick in die alten Schriften.


Yoga ist weit mehr als eine körperliche Praxis – es ist eine Lebensphilosophie, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringt. Dabei spielt die Ernährung eine zentrale Rolle. Doch welche Lebensmittel unterstützen deinen Körper optimal? Wir werfen einen Blick in die alten Schriften und kombinieren diese Erkenntnisse mit modernen Ansätzen, um dich bestmöglich zu inspirieren.



Warum Ernährung im Yoga so wichtig ist


Unsere Nahrung beeinflusst nicht nur den Körper, sondern auch unseren Geist. Im Grunde baust du mit der richtigen Ernährung die Materie, die du in der Praxis gestaltest: Jede kleine Zelle besteht aus dem, was du isst und auch die Qualität unseres Geistes wird beeinflusst von den »Prozessen«, die Nahrung auslöst. Die Energie, die du in deinen Asanas spürst, die Klarheit in der Meditation oder die Kraft im Alltag – all das hat auch mit dem zu tun, was du zu dir nimmst.


Die Hatha Yoga Pradipika, ein grundlegendes Werk der Yogapraxis aus dem 15. Jahrhundert, beschreibt diesen Zusammenhang:


»Daily practice increases the stomach's fire, so the practitioner should have plenty of food. If he eats too little food, the fire burns him instantly.« - Hatha Yoga Pradipika

Das bedeutet: Eine ausgewogene Ernährung versorgt uns nicht nur mit Energie, sondern unterstützt den Geist, in Balance und Harmonie zu bleiben.



Die Yogic Diet: Ein Überblick


Die „Yogic Diet“ nach der Hatha Yoga Pradipika basiert auf Prinzipien wie Klarheit, Reinheit und Achtsamkeit. Sie orientiert sich an sattvischen Lebensmitteln (Sattva = Klarheit, Reinheit, Harmonie), die leicht verdaulich, natürlich und energetisierend sind. Hier sind einige essenzielle Grundlagen:


  1. Sattvische Ernährung: Obst, Gemüse, Vollkorn, Nüsse, Samen, Honig, Joghurt, milde Gewürze fördern Harmonie und innere Ruhe.


  2. Easy Tiger! Die richtige Menge: Iss nur so viel, dass du dich angenehm gesättigt fühlst. Die Regel nur so viel zu essen, bis man 3/4 voll ist, da du sonst sehr lange mit Verdauen beschäftigt bist und Schwere in Körper und Geist entstehst.


  3. Cleansing zum Unterstützen des Körpers: Kriyas, traditionelle Reinigungstechniken, wie Neti (Nasenspülung) oder Nauli (Bauchmassage) unterstützen das Verdauungssystem und fördern Vitalität.


  4. Lebensmittel mit Prana: Setze auf unverarbeitete, natürliche Produkte, die dich mit Lebenskraft versorgen. Die Hatha Yoga Pradipika empfiehlt, bestimmte Lebensmittel zu vermeiden, die als tamasig (träge) angesehen werden. Dazu gehören Fleisch, Fisch, Zwiebeln, Knoblauch, Alkohol und sehr stark gewürzte Speisen.


  5. Achtsamkeit beim Essen: Genieße deine Mahlzeiten bewusst und in Ruhe. Dein Körper wird es dir danken.





Ernährung vor und nach der Praxis


  • Vor der Praxis: Iss mindestens zwei - drei Stunden vorher, um deinen Körper nicht zu belasten. Wenn du hungrig bist, nimm was Leichtes wie Obst, Nüsse, Joghurt oder unser Rezept für die Superballs.


  • Nach der Praxis: Unterstütze deinen Körper mit Proteinen aus Hülsenfrüchten, Tofu oder Tempeh. Auch Nüsse und Samen liefern gesunde Fette und Nährstoffen wie Magnesium und Vitamin E. Sie sind perfekte Snacks, um deinen Energiehaushalt während des Tages aufrechtzuerhalten.




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Finale Gedanken: Ernährung als Schlüssel zum Leben


Der Moment, in dem du deine Nahrung zu dir nimmst ist ein wundervoller Augenblick für gelebte Achtsamkeit. Nimm dir Zeit, genieße, kaue und iss in Ruhe. Yoga und Ernährung sind eine Einladung, deinen Körper und Geist auf tiefere Weise zu nähren. Indem du saisonale, regionale und natürliche Lebensmittel wählst, lebst du im Einklang mit der Natur – und mit dir selbst.


Ich könnte noch so viel mehr schreiben - denn Ernährung ist einer der großen Schlüssel zur Balance, zur Kraft und Leichtigkeit. Je ausgeglichener im Körper, umso mehr können wir die Schönheiten des Lebens genießen.


Wenn du neugierig bist, mehr über diese Themen zu erfahren, lass es uns wissen. Wir freuen uns, dich auf deinem Weg zu unterstützen.


 

Diesen Artikel hat Judith geschrieben. Sie ist Gründerin von Studio Atha, seit zwei Jahrzehnten Yogalehrerin, Körpertherapeutin, Drehbuchautorin. Dabei hat ihr Weg sie quer durch die Welt geführt und zu vielfältigen Stationen, in denen sie sowohl die Anforderungen eines knallvollen Alltags, wie auch die immense Kraft von Yoga, Meditation und Ernährung kennengelernt hat. Judith lebt, was sie teilt und möchte dieses Wissen für möglichst viele Menschen anwendbar machen. Damit es dort ankommt, wo es hingehört: Mitten im Trubel des Lebens. Außerdem liebt sie ihr Rennrad, schöne Dinge, fremde Welten, Musik und Tage, die anders laufen, als geplant.

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